Dienstag, 4. Dezember 2007

Sechste Aufgabe: Zusammenfassung von Kapitel 5: Die hohe Kunst des E-Learning: Das Bauen hypertextueller Gebilde

in: W. Schmale u.a., E-Learning Geschichte, Böhlau, Wien, 2007.

Anhand der Geschichte von Muskat und Zimt, die im Roman „Mister Aufziehvogel“ von Haruki Murakami erzählt wird, versucht der Autor dem Leser das Grundprinzip von Hypertexten näherzubringen. Die Mutter erzählt ihrem Sohn eine Geschichte, die einem bestimmten Haupthandlungsstrang folgt, der jedoch jedes Mal wenn Muskat sie neu erzählt durch neue Facetten ausgeschmückt wird. Durch solche Erzählnetze werden zwischenmenschliche Beziehungen engmaschiger.
Zwar wird die face to face Kommunikation immer eine tragende Rolle in den Geistes- und Kulturwissenschaften spielen, jedoch sind die medienspezifischen Potenziale von Hypertext nicht zu verachten. Dieser ermöglicht nämlich Beziehungen zwischen Erzählungen und Erwählenden zu stiften. Des Weiteren lassen sich durch Links Bezüge schnell und konkret herstellen. Die „statische“ Fußnote in Printmedien wird durch die „dynamische“ Schnittstelle Link in einem Hypertextnetz ersetzt.
Dieses Netzwerk ist Orts- sowie zeitunabhängig und immer erweiter- und diskutierbar. Somit unterstützt es den prozessualen Charakter jeder Wissenschaft.
Auch für am Entstehungsprozess nicht Beteiligte ist das Verweissystem nachvollziehbar und somit können auch die Anwender selbst für Kohärenz schaffen. Darüber hinaus unterstützt der Hypertext Interdisziplinarität und kollektives Arbeiten.
Abschließend stellt sich der Autor die Frage, warum Hypertext im akademischen Bereich so spärlich eingesetzt wird, wenn das neue Medium doch der globalen „Netzwerkgesellschaft“ entgegenkommt.

Als Gründe werden die Wissenschaftskultur und Bildungstradition mit ihrer Affinität zur Buchform sowie fehlende Anreizsysteme und wenig „soziale Prämierung“ genannt. Somit tritt Hypertext vor allem dort in Erscheinung, wo das Medium der schnellen Informationsbeschaffung dient. Das Potenzial der Interaktions- und Kommunikationsformen wird kaum genützt.
Bei HistorikerInnen trifft der Hypertext auf keine breite Akzeptanz, teils aus Unwissenheit über vorhandene Ressourcen, teils wegen dem schlechten Image und Unbeständigkeit von elektronischen Quellen. Zu guter Letzt sind Hypertextnetzwerke auch nicht einfach aufzubauen, vor allem wenn mehrere AutorInnen mitarbeiten. Hier ist vor allem die Kohärenz wichtig und zwar auf zwei Ebenen:
  • Zwischen den Texten,
  • und auf der Ebene der AutorInnen selbst.
Bei Ersterem muss die Planung von Kontexten und Übergängen gewährleistet sein, bei der AutorInnenkohärenz muss darauf geachtet werden, dass das Team nicht zerfällt oder „zerfranst“, was dazu führen würde, dass die Leser keine „roten Fäden“ mehr erkennen können. Die grundlegenden Elemente eines Hypertextes sind also
  1. Prägnanz auf der Ebene der Module (=informationelle Einheit)
  2. Kohäsive Geschlossenheit der informationellen Einheit
  3. Sinnvolle Verknüpfung jeder Einheit
Diese komplexen Aufgaben zu erfüllen ist zwar mühsam, aber lohnend.

Im nächsten Abschnitt beschäftigt sich der Autor damit, wie Hypertext in Lehre und Forschung umgesetzt werden kann. Ein historisches Ereignis dient als Kernthema, um das die Studenten recherchieren und Essays verfassen. Dies führt zu einem Anwachsen der Hypertextplattform und die informationellen Einheiten können wiederum Ankerpunkt für weitere Analysen werden.
Der auf der Universitätshomepage verfügbare Hypertextcreator (HTC) wurde konzipiert um Lehrende und Studierende in Lehrveranstaltungen zu unterstützen, ohne dabei Programmierkenntnisse vonnöten wären. Der HTC ist in zwei Kategorien unterteilt:
  • Kontexte dienen der Integration zentraler Inhalte,
  • Attribute dienen als Verlinkungssystem.
An der Universität Wien wurde der Hypertextcreator schon einige Male eingesetzt. Ein Kooperationsprojekt von Studierenden diverser Studienrichtungen über ein Gemälde Venedigs von Francesco Guardi veranschaulicht sehr deutlich, wie der Hypertextcreator als Schnittstelle für unterschiedliche Disziplinen dienen kann.
Das leicht einsetzbare Content Management System HTC fördert das Teamwork, die Interaktion der MitautorInnen und kann als Katalysator für Kompetenzerweiterungen dienen.

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