Sonntag, 6. Januar 2008

Siebente Aufgabe: Bloggen

in: Schmale, Wolfgang (Hg.): Schreib-Guide Geschichte

Blogs werden in wissenschaftlichen Zusammenhängen zwar selten genutzt, bieten aber durch ihre leichte Bedienung eine Plattform, die Austausch und Kommunikation fördern. Bloggen stellt darüber hinaus eine hervorragende Möglichkeit dar, Lust auf das Schreiben und Publizieren zu bekommen, der Grundlage für die Arbeit als Historiker/in. Dabei zeigt sich die Weblognutzung als sehr vielseitig. Sie reicht vom Führen einer persönlichen Plattform bis zur Koordinierung von Gemeinschaftsprojekten.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit stellt das Lernen mittels Weblog dar. Wie beim Journal ist es notwendig, regelmäßig Einträge zu verfassen, jedoch mit dem Unterschied, dass diese Vermerke auf ein Lesepublikum ausgerichtet sind. Da ein überwiegender Teil des Lernens nicht in oder an Institutionen stattfindet, stellt der Weblog ein Instrument dar, das den informellen Lernprozess fördert.

Die Produktionsweise von Texten und selbst die Schreibweise hat sich mit der Durchsetzung des Computers stark verändert. Die elektronischen Abfassungen bieten Andockmöglichkeiten und somit ein offenes Bedeutungsgebäude, auf das assoziativ Bezug genommen werden kann. Durch die unterschiedlichen Perspektiven, regt das Medium Diskussionen an. Darüber hinaus bietet der Computer umfangreiche Möglichkeiten bei der Verarbeitung von audio-visuellen Formaten, Datenbanken etc. Zum Medium wird der Heimcomputer aber erst durch die Vernetzung mit der Außenwelt durch das WWW.

Weblogs weisen folgende Eigenschaften auf:

• Regelmäßige Aktualisierung
• Mischform von persönlicher Homepage und Diskussionsforum
• Keine Programmierkenntnisse vonnöten
• Einträge rückwärtschronologisch angeordnet und kommentierbar
• Jeder Eintrag besitzt eine eigene URL Adresse
• Trackbackfunktion – der/die Blogger/in kann Bezüge auf
seinen/ihren Blog nachverfolgen
• Jeder Eintrag erhält sogenannte „tags“, damit wird das
Weblognetzwerk durchsuchbar
• RSS (Real Simple Syndication), Veränderungen auf dem Blog
werden durch einen Newsreader nachvollziehbar.

Durch Experimentierfreudigkeit und Kontinuität im Schreiben entwickelt der/die Blogger/in einen eigenen Stil. Hierbei könnte es förderlich sein, Einträge anderer User zu lesen und diese zu kommentieren. Findet sich ein ansprechender Stil, ist es nützlich, diesen nachzuahmen und so Schritt für Schritt seinen eigenen Schreibstil zu finden.
Ein weiterer Vorteil eines Weblogs stellt die Möglichkeit, eine Vorlesung oder einen Vortrag nochmals schriftlich durchzudenken und auf Ungereimtheiten hinzuweisen. Über Fragen und Ideen kann der/die Blogger/in versuchen eine interessierte Gemeinschaft anzusprechen.
Da sich das Geschichtsstudium immer uneinheitlicher darstellt, ist es eher selten, dass eine Gruppe von Studenten über mehrere Semester gemeinsam studiert. Hier können Weblogs helfen, ein Netzwerk über einen längeren Zeitraum aufzubauen.
Darüber hinaus können Blogs auch als Gedächtnisstütze dienen, da der Arbeitsplatz der Studenten und Historiker häufig wechselt. Im Weblog können die wichtigsten Ressourcen eingetragen und kommentiert werden. Der Überblick bleibt somit erhalten und der Zugriff auf die wichtigsten Links, etc gewährleistet.
Durch die chronologische Reihung der Einträge bieten sich Weblogs als Online-Journale an. Die Schreibprozesse unterstützen die Bewusstwerdung über den eigenen Standpunkt und die eigenen Ziele.
Wenn sich durch die Recherche für eine Seminararbeit eine Sackgasse ergibt, ist es ratsam, sich eine kurze Notiz im Weblog anzulegen. Der Eintrag ist Gedächtnisstütze und Arbeitsauftrag zugleich. Gleichzeitig aber auch eine Chance, Gedanken zu testen und Motivation zu finden. Durch die Veröffentlichung muss auch gelernt werden, mit Kritik umzugehen. Somit ist es ebenfalls möglich, sich mit den Bedingungen und Varianten eines wissenschaftlichen Diskurses vertraut zu machen.
Weblogs bieten die Möglichkeit, von mehreren Autoren betreut zu werden. Dabei kann es sich um eine offene oder geschlossene Gruppe handeln. Bei Gruppenarbeiten kann ein Blog ein informelles Kommunikationsmittel darstellen.
Ein wichtiger Punkt ist auch die Angemessenheit des Eintrags in einem Weblog. Dabei kommen Fragen des Urheberrecht und der Zitierweise auf. Zitate aus Monographien und Zeitschriftenartikeln sind ausführlich zu zitieren, bei Themen aus den Netz sollte eine Verlinkung angebracht und wenn möglich der Autor/die Autorin angeführt werden. Falschinformationen sollten nicht gelöscht sondern mit einem neuen Beitrag aufgeklärt werden. Des Weiteren sollten persönliche Informationen So knapp wie möglich gehalten werden.
Die Erstellung eines Weblogs ist prinzipiell sehr einfach. Für Anfänger empfiehlt sich den Blog bei einem Host (z.B. twoday.net) einzurichten. Fortgeschrittene sollten einen opensource-Weblog auf einem Serverplatz einrichten.

Kommentar

Meiner Meinung nach bieten Weblogs vielfältige Möglichkeiten. Zum einen stellt das Medium ein schnelles und interaktives Kommunikationsmittel dar. Die Gelegenheit, Kommentare zu jedem Beitrag abzugeben gibt Webblogs den Charakter eines umfangreichen Diskussionsforums. Doch auch für den persönlichen Gebrauch als Archiv oder Online Lernjournal scheint das Medium bestens geeignet. Zwar habe ich diese Funktionen noch nicht ausprobiert, finde aber, dass es wert ist, einen Versuch zu wagen.
Vor allem als Arbeitsgemeinschaftsplattform hat das Blog meiner Meinung nach ungeheures Potenzial.

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